Montag, 26. November 2007

Atemlos in Seattle






Als mein Geburtstag quasi vor der Tür stand und ich nichts wirkliches vor hatte nahm ich das Angebot einer Anzeige in StudiVZ an, dieses Wochenende nach Seattle zu fahren. Nadine und ich trafen uns am ECIAD und trafen letzte Vorbereitungen um nach Seattle zu fahren. Nach den ersten paar Verwirrungen, wo denn die Greyhound-Station in Vancouver sei etc. stellte sich heraus dass da ZWEI Chaoten auf dem Weg nach Seattle sind =). Nachdem wir per Zufall die Greyhound-Station gefunden hatten mussten wir noch fast 2 Stunden warten, da unser Bus an der Grenze festhing.
Wir kamen nachts um zwölf in Seattle an und irrten erst einmal eine Weile durch Downtown bis wir unser Hostel gefunden hatten!!! Es WAR aber auch nicht so einfach! Zwar wusste jeder den wir fragten GANZ GENAU wo dieses Hostel ist, nur WIR haben es seltsamerweise nicht gefunden!
Nach dem wir es endlich gefunden hatten war es natürlich schon sehr, sehr spät um noch irgendetwas zu unternehmen, deshalb setzten wir uns noch ein wenig in den Gemeinschafts-Raum um ein wenig zu quatschen. Dabei kamen wir mit Navy-Soldaten und sehr stolzen Amerikanern ins Gespräch die sich als eifrige Rammstein-Fans outeten.
Mit nicht wirklich viel Schlaf standen wir am nächsten Morgen früh auf und machten uns auf, Seattle zu erkunden.
Unter dem Motto "Wir haben doch keine Zeit" haststen wir zuerst von einem Ort zum anderen, bevor wir uns in dem riesigen Einkaufscenter "Macys" verloren.
Total überwältigt an der Masse von Einkaufs-Möglichkeiten handelten wir entgegen unserem Vorsatz "shoppen zu gehen" – und kauften nichts bis auf zwei Mützen.
Eigentlich wollten wir ja eine Stadtrundfahrt machen um doch noch etwas mehr Sehenswürdigkeiten von Seattle zu sehen, doch wir waren entweder zu spät dran, es war zu teuer oder die Rundfahrt fand nicht mehr statt.
Also liefen wir einfach darauf los ohne wirkliche Richtung bis wir feststellten dass wir direkt auf die "Space Needle" DIE Aussichtsplattform Seattles zusteuerten. Oben angekommen genossen wir einen fabelhaften Blick über Seattle und beschlossen das Gleiche am Abend noch einmal zu tun.
Bis dahin liefen wir am Ufer Seattles entlang und passierten unbewusst einige der Sehenswürdigkeiten Seattles.
Auf des Suche nach einem gemütlichen Ort zum Essen verirrten wir uns mehrmals und mussten feststellen dass wir uns total in die falsche Richtung bewegt hatten. Mit schmerzenden Beinen und einem scheinbar unstillbaren Hunger stellten wir uns dann doch an einen der Stände und kauften uns etwas zum Mitnehmen, das wir dann im Hostel aßen.
Dort stellten wir fest dass wir an diesem Tag Downtown Seattle mehrmals durchquert hatten was ich ganz deutlich in meinen Beinen spüren konnte.
Trotzdem machten wir uns nocheinmal auf um Seattle von der Space Needle bei Nacht zu sehen. Wir befürchteten schon dass wir nicht mehr hoch dürften, denn normalerweise hätten wir unser Nachtticket gleich nach unseren ersten Aufenthalt dort oben abholen müssen - was wir NATÜRLICH NICHT getan hatten. Aber es ging alles gut.
Danach wollten wir uns gemütlich in eine Bar setzen und einen Cocktail zur Feier meines Geburtstages schlürfen. Das erwies sich als nicht so ganz einfach, denn Nadine war "ERST 20" und damit war es ihr eigentlich nicht erlaubt sich abends in einer Bar aufzuhalten und Alkohol zu trinken. Die Bars waren auch alle nicht nach unserem Geschmack, alles war sehr aufgestylt und edel - da kamen wir uns mit Jeans und Turnschuhen irgendwie deplaziert vor. Nach ewiger Suche und einer erneuten Durchquerung Downtowns entschlossen wir und für einen Irish Pub. Dort wurden wir natürlich wieder promt nach dem Ausweis gefragt und Nadine durfte keinen Alkohol trinken. Ich bestellte mir einen "Granatapfel-Martini" unter der Annahme ich bekomme dann auch das, was wir in Deutschland unter einem "Martini" verstehen. Die Amis verstehen aber unter "Martini" Gin gemixt mit Wodka - ein höchst explosives Getränk, dass sich mir tief in den Magen einbrannte...
Durch den hochprozentigen Alkohol, und dem laufintensiven Tag total müde beschlossen wir zurück ins Hostel zu gehen, da unser Bus am nächsten Morgen ziemlich früh fahren sollte und wir eine Stunde früher da sein sollten.
Am nächsten Morgen beschlossen wir unseren gequälten Beine zu schonen und den KURZEN Weg zur Greyhound-Station mit einem Taxi zu fahren. Leider stellte sich heraus dass ausgerechnet an diesem Tag ein Marathon genau auf der Straße der Greyhound-Station stattfand und dadurch sämtliche Straßen gesperrt waren. Deshalb brauchten wir insgesamt mit dem Taxi länger, als wenn wir gelaufen wären.
Angekommen an der Greyhound-Station mussten wir wieder einmal ewig warten, weil unser Bus aus unerfindlichen Gründen nicht da war.
Endlich im Bus sitzend belegten wir gleich zwei Sitzbänke um unsreren mangelnden Schlaf nach zu holen.
An der Grenze angekommen lief eigentlich alles nach dem ursprünlichen Schema ab. Bis wir den Hund sahen der den Bus durchschnüffelte. Zuerst dachten wir uns nichts dabei. Dann aber wurden wir aufgefordert unser Gepäck abzulegen und uns an der Wand aufzureihen. So getan wurden wir darüber informiert dass im Bus Drogen gefunden wurden und wir nun von dem Hund durchgeschnüffelt werden würden. Nadine und mir schlug das Herz bis zum Hals denn wir beide dachten daran, dass wir die ganze Busfahrt nahezu durchgeschlafen hatten, deshalb hätte locker jemand etwas in unser Gepäck stecken können, so wie man es manchmal schon gehört hat!!!
Nach Minuten die uns wie Stunden vorkamen durchschnüffelte der Hund uns und schließlich wurde ein Gepäckstück herausgepickt, das der Hund anbellte. Ein junger Mann (der zuerst sogar im Bus hinter uns saß!) wurde ins strenge Kreuzverhör genommen während der Hund weiterhin bellte.
Es war NERVENZERREISEND.
Ein wenig später durften wir wieder in den Bus einsteigen - ohne den jungen Mann, der uns inzwischen total leid tat.
Die restliche Heimfahrt verlief ohne weitere Zwischenfälle, jedoch waren wir uns einig dass wir ein SEHR erlebnisreiches Wochenende hinter uns hatten.

Freitag, 9. November 2007

Goodbye Vancouver, Hello Hawai'i...




















Wir sind zuerst nach O'ahu, das ist die Insel auf der man zuerst landet wenn man nach Hawai'i will. Auf O'ahu sind wir drei Tage geblieben und ich muss sagen eigentlich hat mir diese Insel am Besten gefallen. Nach drei Tagen sind wir weiter nach Hawai'i geflogen. Diese Insel wird auch als 'Big Island' genannt um der Verwechslung zu entgehen weil der ganze Inselsaat ja auch Hawai'i heißt. Big Island ist wei der Name schon sagt, die größte Insel von Hawai'i. Hier haben wir mehrere Vulkankrater und Lavatunnel besichtigt aus denen es richtig herausdampft und wunderbar eklich nach Schwefel riecht! Der letzte großere Ausbruch dieser Gegend war 1982.
Beinahe hätten wir vor lauter Landschaft-Strände-und-Krater-besichtigen verpasst, auch selber mal an den Strand zu liegen. Das haben wir dann in den letzten drei verbleibenden Tagen gemacht. Ich selber war leider nur einen Tag und 20 Minuten (am letzten Tag) am Strand weil ich jede Menge Hausaufgaben zu erledigen hatte. Denn ich hatte ja keinen 'Urlaub' sondern war lediglich 'nicht anwesend'. Am Stand des Hotels waren wie überall in Hawai'i Schildkröten anzutreffen die sich in der Sonne ausgeruht oder gefressen haben. Denen hat es so gar nichts ausgemacht, dass dauernd gaffende Touristen um sie herumstehen.



Mittwoch, 7. November 2007

Halloween

Um Halloween zu feiern habe ich mich spontan mit Leuten von StudiVZ getroffen, die zur Zeit auch in Vancouver sind. Wir haben uns zusammen hergerichtet und ein wenig vorgeglüht bevor wir in eine Karaoke-Bar gegangen sind. Wir hätten beim vorglühen bleiben sollen die Karaoke-Bar war nicht so der Hammer...
Am nächsten Abend war ich auf der "Parade of Lost Souls" ein an Karneval erinnernder Umzug auf dem Commercial Drive.


...uaaaahha gruselig...


Das ist Glenna, sie hat mit ihrem Raben-Kostüm (auf 1 m hohen Stelzen!) den ersten Preis am ECIAD gewonnen!





Mittwoch, 24. Oktober 2007

Sorry...

phu, jetzt hab ich mich ja schon ewig nicht mehr gemeldet, tut mir echt leid. Letzte Woche war es auch super-stressig, ich habe kaum Schlaf bekommen. Hier läuft alles immer ungefär im drei-Wochen-Rhytmus ab. Zuerst wird ein Projekt vorgestellt, dann kommt die Entwurfsphase und dann die Präsentation. Die Präsentationen vor den Profs werden dann immer bewertet und bilden dann zum Schluss die Note. Bin mir noch nicht ganz sicher ob ich das gut finde, es ist echt stressig !
Trotzdem noch ein kleiner Überblick über die letzten zwei Wochen!
Am Wochenende vor zwei Wochen (!?) wurden alle international und exchange students zu einem Icehockeyspiel eingeladen (von ECIAD gesponsert). Es spielten die Vancouver Giants, das ist die Juniormanschaft der Vacouver Canucks (die "große" Mannschaft), gegen die Hitmen (leider weiß ich nicht mehr woher die kamen). Beim Spiel ging es heiß her und wir waren quasi mittendrin, da wir Plätze ganz vorne hatten! Zum Schluss gab es sogar ein "Elfmeterschießen" (sorry weiß grad nicht wie das beim Eishockey heißt - werd nachher nochmal Jeremy fragen -der ist ein riesengroßer Eishockeyfan und hält mich, nach dem ich das Spiel gesehen habe, für offiziell eingebürgert=)). Das Stadion war beinahe überfüllt und sehr warm - gar nicht so wie ich es von deutschen Eishallen kenne... =)
Deshalb verzögerte sich auch unsere Heimfahrt um Stunden, da alle öffentlichen Busse überfüllt waren. Während wir da also bibbernd an der Haltestelle standen (ausgerechnet an dem Abend war es natürlich arschkalt!) kam eine Limousine vorbei und bot ihre Dienste an. Erin (Organisatorin des Eishockeyausflugs und gute Fee des Studentensekretariats) handelte mit dem Fahrer einen fairen Preis aus, so kam es dass wir an diesem Abend noch eine Limousinenfahrt á la ECIAD gesponsert bekamen!!!
Die Woche danach kann ich eigentlich nur durch den Nebel beschreiben - es war wirklich anstrengend. Daher war ich dann am WE darauf so kaputt, dass ich nur geschlafen habe!
Diese Woche hingegen geht es ganz entspannt weiter. Heute haben wir in der Klasse pumpkin-carving gemacht. Denn auch die Profs meinten wir könnten mal ein wenig Ablenkung vertragen. Auch ich habe einen kleinen Kürbis bearbeitet, aber das war echt gar nix im Vergleich zu dem, was so manch ein Profi-Carver aus meiner Klasse zustande gebracht hat!!! Allein die Größe war schon sehr unterschiedlich...ich hatte mir einen kleinen handlichen Kürbis besorgt, während andere mit wahren Fässern daherkamen...seht selbst!
Ihr merkt schon alle Zeichen stehen auf Halloween. Am Wochenende wird ein großer Halloween-Umzug stattfinden UND: meine Eltern kommen mich besuchen!!!
Zusammen werden wir dann ein wenig Vancouver Island erkunden und dann in die USA fliegen. Wohin wird noch nicht verraten!!!
Irgendwie bekomme ich gerade die Bilder nicht hochgeladen... hm. Dann vielleicht später=).

Dienstag, 9. Oktober 2007

Thanksgiving Day

Die Schule hält mich wirklich in Atem und meinen Wochenenden sind eigentlich auch immer wohl belebt. Das heißt jetzt nicht dass ich jeden Tag ausgehe, die Abenden in der WG sind auch total lustig. Da wird mal zusammen gekocht oder vor dem Fernseher gesessen und Quatsch gemacht oder Exklusiv-Englisch-Kurztraining für Kerstin (meistens dann wenn ich mal wieder aus verschiedenen Gründen nix verstanden habe und meine Mitbewohner mir mit Händen und Füßen begreiflich machen müssen was sie genau von mir wollen...*rotwerd*).
Dieses Wochenende wurde ich von Teresa (arbeitet im Studentensekretariat) zum Thanksgiving-Turkey-Ess
en eingeladen.
In Kanada wird das Fest im Gegensatz zur USA am zweiten Montag im Oktober begangen. Hier ist Thanksgiving in den meisten Provinzen Feiertag, so dass er eines der beliebten langen Wochenenden im Jahr bildet.
Dabei gibt es meist ähnliche Gerichte wie am ersten Thanksgiving-Fest, überwiegend aus ursprünglichen, nordamerikanischen Lebensmitteln, wie der obligatorische gefüllte Truthan mit einer reichhaltigen Auswahl an Beilagen. Bei uns gab es süße Kartoffeln, Kartoffelbrei, Apfelmus, rote Beete, Bohnen, Quarksalat... und noch mehr es hätte eigentlich gar nicht alles auf den Tisch passen dürfen meiner Kalkulation nach und ich glaube auch nicht dass ich wirklich alles durchprobiert habe...
Was mir aber echt besonders gut geschmeckt hat war der Pumpkin-Pie zum Nachtisch - es war zwar ein gekaufter, aber er hat super geschmeckt (mal sehn ob ich den irgendwo finde...).

Zuerst war ich ja ein wenig gehemmt einfach so in eine Familie eingelanden zu werden aber wir (ich und Lisen - eine Studentin aus Norwegen) wurden sehr herzlich aufgenommen, es war ein total schöner und witziger Abend!
(Auf dem Foto v.l.n.r.: Ashley, Teresa, Emily, ich und Lisen)

Gestern bin ich dann noch einmal mit einer anderen Version von Truthan und Beilagen versorgt worden - Jeremy's Mutter kocht immer für eine halbe Nation, die WG ist schon öfter in den Genuß ihrer Kochkünste gekommen =).
Hier in Vancouver gibt es jeden Menge Cafés und Bars die auch als Gallerien benutzt werden. So findet man auf jeder Party irgendwelche Kunstwerke an der Wand.
Dies sind Fotos von einer Party letztes Wochenende, der Künstler hat, in die Raster aus Comicheften mit Ausschnitten aus Comics und Zeitschriften, tolle Collagen angefertigt.















Dienstag, 2. Oktober 2007

Die Kurse des Chaots

Da in der letzten Woche nicht viel spektakuläres passiert ist werde ich heute einfach mal meine Kurswahl an der Schule vorstellen. Ich belege am Emily Carr Institut vier Kurse: DIVA- Interactive Essentials, Communication Design Workshop, Type III As a Dominant Element und Animation I.
Der DIVA-Kurs beinhaltet die Programmierung von (X)HTML und macht wahnsinig viel Spaß. Leider ist es ein wenig stressig, weil dieser Kurs ausschließlich im Internet stattfindet. Das heißt ich lese mir alles auf einer Website durch und versuche die gestellten Aufgaben anhand eines erforderlichen Buches zu lösen, dabei gibt es immer eine Deadline, bis dahin muss die Aufgabe gelöst sein. Oft verbringe ich so viel Zeit mit Programmierungen (macht süchtig, wenn es klappt!) dass die anderen Kurse manchmal etwas zu kurz kommen... =)
Communication Design Workshop ist das selbe Fach, welches ich in Deutschland Projektarbeit nenne. Hier haben wie die Aufgabe eine "Identity" einer mystischen Person zu erstellen, die wir zugeteilt bekamen. Meine mystische Person ist Scheherazade, die Erzählerin der Geschichten aus 1001 Nacht. Hier bin ich mir noch nicht ganz sicher was ich genau mache aber ich denke es wird in die Richtung eines Magazins gehen.
Type III As A Dominant Element könnte man in Deutschland auch Typografiekurs nennen. Hier kann ich meine spärlichen Typografiekenntnisse aufstocken. Die Aufgabe für das Semester besteht darin, ein Buch neu zu gestalten - nur mit Typografie. Die Schriften und Maße des Buches haben wir vorgegeben bekommen - das Buch durften wir selber auswählen. Meine Wahl fiel nach ewig langer Suche (ich kann mich aber auch nie bei Büchern entscheiden!) auf "Around the World in 80 Days", da es mir dann doch lieber war ein bekanntes Buch zu bearbeiten. Die Schwierigkeit generell ist hier dass man alles in Inches abmisst und nicht in mm wie bei uns. Die Vorgabe für das Buch waren 9x6 Inches das sind 228,6x152,4mm (???). Ich habe hier auch generell festgestellt dass es hier keine Halbliter- oder Viertelliterflaschen gibt—es sind immer ganz unterschiedliche Mengen in verschiedenen Flaschengrößen abgefüllt (die Mengen konnte ich mir nicht merken). Hm.
Animation I ist wie der DIVA-HTML-Kurs (DIVA heißt übrigens "Digital Visual Arts") aus einem anderen Studiengang, hier Animation. Dort lerne ich gezeichnete Animation, wobei die Schule hier ein richtiges Animationsstudio mit Zeichentischen und allem drum-und-dran hat. Der Kurs ist sehr straff aufgezogen, man muss sehr viel zeichnen und jede Woche einen Film abliefern. Zur Zeit üben wir die Schwerkraft eines fallenden Balles, einer Feder und eines Sacks.
Ich merke gerade dass ich immer häufiger nach den deutschen Worten suchen muss und es sich für mich manchmal komisch anhört das ganze auf Deutsch zu erzählen—was aber nicht bedeutet dass mein Englisch bereits glänzend ist. Ich habe oft Probleme aufgrund meines Hörens dass ich etwas falsch oder gar nicht verstehe und damit oft ein Chaos anrichte—naja dieser Blog heißt nicht umsonst "Chaot in Canada"... =)

Sonntag, 23. September 2007

HOT, HOT, HOT!!!

Diesen Samstag war ich auf einer Party, die meine Mitbewohnerin Glenna organisiert hat. In Vancouver sind alle etwas Fahrradverrückt (höchste Diebstahlrate von Fahrrädern!) darum handelte sich es auch auf dieser Party — um Fahrräder. Es wurden von verschiedenen Fahrrad-Gangs die verrücktesten Kunststückchen vorgeführt, alles natürlich zu dröhnenden Bässen.
Doch der Höhepunkt, eine Feuer-Vorstellung, ließ lange auf sich warten. Glenna hatte mir schon im Vorfeld erzählt, dass die Party schon mehrmals von der Feuerwehr wegen dieser Feuer-Vorstellung gecancelt wurde. Auch Jeremy machte sich den ganzen Abend lang Gedanken über die besten Fluchtwege, da die Feuer-Vorstellung IN einer alten Großraum-Garage stattfinden sollte, die wie fast alle Gebäude in Kanada, vollkommen aus Holz besteht.
Als Glenna und ihr Team dann mit den Vorbereitungen für die Vorstellung begann, wurde auch mir etwas mulmig zumute, da es sehr streng nach Kerosin zu riechen begann.
Doch bei Beginn der Vorstellung waren alle Fluchtgedanken wie weggeblasen, man wurde von einem wahren Feuersturm mitgerissen.



Die brennende Dame auf dem Riesenfahrrad hier ist übrigens Glenna.



Die ganze Vorstellung dauerte fast eine Stunde, danach waren wir alle total zerzaust und heiser vom kreischen und — Rabenschwarz.
Wir standen nämlich ganz vorne vor zwei Kerosinlampen, die uns ordentlich eingequalmt hatten und waren im ganzen Gesicht mit Ruß verschmiert.

Dienstag, 18. September 2007

Der einfache Weg...?!

...was ist das!!! Wo wir doch mal wieder beim Thema wären. Ich und meine Art und Weise ein Ziel anzustreben. Da es leider seit zwei Tagen in Vancouver regnet und somit auch ziemlich kalt (vor allem Nachts!) ist hatte ich mir heute vorgenommen "schnell" eine zweite Decke zu kaufen. Ich habe mich vorbildlich darauf vorbereitet und gründlich im Internet recherchiert über Preise und Fahrpläne.
Mein Ziel sollte der IKEA in Richmond (Stadtteil von Vancouver aber weeeeit weg!) sein da es dort die günstigsten Decken gibt. Zweimal sollte ich nach Plan umsteigen und dabei eine gute halbe Stunde Zeit brauchen...

Da mir dann doch das Warten an der ersten Station etwas zu lang wurde stieg ich kurzerhand in einen anderen Bus ein, weil mir der freundliche Busfahrer erklärte er fahre in die gleiche Richtung. Nach einer kurzen Fahrt jedoch endete die Linie auf einer winzigen Verkehrsinsel mitten in Vancouvers Rush Hour. Der Busfahrer meinte ich sollte "einfach" die Straßenseite wechseln und auf der anderen, genauso winzigen Verkehrsinsel auf den nächsten Bus warten. So getan wartete ich...und wartete. Ganz allein auf einer "richtigen" Verkehrsinsel. Eine Stunde lang versuchte ich mein Bestes, andere Haltestellen oder sogar Taxistände auszumachen, aber vergebens.
Irgendwann kam dann endlich "mein" Bus. Der Busfahrer jedoch meinte, um an mein Ziel zu kommen, müsste ich einen anderen Bus nehmen, der aber erst wieder in einer Stunde (zwei Stunden dann für mich) fährt. Im gleichen Atemzug sagte er aber, er fahre auch in die selbe Richtung seine Haltestelle wäre bloß wo anders den Rest könnte ich laufen.
Okaaay (?) etwas misstrauisch stieg ich in den Bus ein und fühlte mich wenig später bestätigt. Ich hatte meinen IKEA schon vom Bus aus zum Greifen nahe gesehen — doch der Bus bog ab in die entgegengesetzte Richtung. IKEA rechts, Kerstin links, zwischen uns: ein riesengroßes, verwirrendes Straßen-Brücken-System, sechsspurig und wild befahren.
Ähem, Gehweg...?!?!
Nach ausgiebiger Suche und herumrätseln-wie-denn-ich-jetzt-wo...? balancierte ich entschlossen auf einem 50 cm breiten "Gehweg" (das muss man ja auch erst mal wissen) durch dieses Straßen-Brücken-System und — erreichte tatsächlich mein Ziel (nach 3 Stunden)!
Angekommen, verkehrte ich nach dem üblichen IKEA-Syndrom (immer mehr kaufen als man vor hat), belohnte mich mit einem richtigen Essen und gelangte dann, streng nach Plan fahrend, in einer halben Stunde zurück nach Hause.
Der Tag heute war deshalb erwähnenswert weil er einfach mal wieder beispielhaft für mich ist und weil es daher nicht das erste Mal ist dass ich in Vancouver stundenlag unterwegs bin. Aber die Hoffnung auf Besserung besteht noch...

Samstag, 15. September 2007

Hallo meine Lieben,

jaaaaa die Kerstin hat es nun auch endlich geschafft ihren Blog zu öffnen. Ich musste mich erst einmal etwas orientieren und mich ordnen (soweit ich eben dazu fähig bin) — das braucht seine Zeit!
Vor allem musste ich mich aber erst einmal an meine Zimmerfarbe gewöhnen, das ist nämlich grün. Punkt. Alle die mich kennen, wissen dass ich ein waschechter Grün-Hasser bin, aber ich muss gestehen ich habe mich recht schnell mit dieser Farbe abgefunden.
Meine Mitbewohner sind echt nett, ich bin wahnsinnig froh dass ich es so gut erwischt habe mit der WG, da ich ja der ganzen Sache mit großer Besorgnis entgegen sah — aufgrund meiner München-Erfahrungen.

Ich fasse kurz zusammen was Ihr alles verpasst habt innerhalb der ersten drei (sind es wirklich schon drei?) Wochen meines Aufenthalts in Vancouver.
Mein Marc hat mich ja in den ersten 10 Tagen hier begleitet, darüber bin ich wahnsinnig froh (Danke mein Schatz, ich liebe Dich!).
Wir haben zusammen so viel in und um Vancouver angeschaut, dass ich alleine gar nicht mehr weiß was ich denn noch anschauen könnte, das nicht weiter weg als eine Stunde ist (Bilder dazu gibt es zum Teil bei StudiVZ und die Links dazu nebenan). Dafür habe ich aber jetzt genug Zeit das "wirkliche Leben" in Vancouver kennen zu lernen. So getan gestern, da wurde ich von Jeremys
(mein Mitbewohner) Freundin auf eine Party eingeladen. Mit auf die Party kamen zwei Schweizerinnen, mit denen ich sogar etwas Deutsch plaudern konnte.
Die Party war echt witzig da jede Menge fremde Menschen da waren (also auch für die Gastgeberin fremde Menschen). Jeder Neuling wurde der ganzen Runde vorgestellt und so herzlich aufgenommen, dass man sich gleich gar nicht mehr fremd vorkam. Es wurden jede Menge Fotos gemacht, egal ob man sich kannte oder nicht. Bier gab es in rauhen Mengen und auch Kerstin hat Bier (!!!) getrunken :o)