Sonntag, 23. September 2007

HOT, HOT, HOT!!!

Diesen Samstag war ich auf einer Party, die meine Mitbewohnerin Glenna organisiert hat. In Vancouver sind alle etwas Fahrradverrückt (höchste Diebstahlrate von Fahrrädern!) darum handelte sich es auch auf dieser Party — um Fahrräder. Es wurden von verschiedenen Fahrrad-Gangs die verrücktesten Kunststückchen vorgeführt, alles natürlich zu dröhnenden Bässen.
Doch der Höhepunkt, eine Feuer-Vorstellung, ließ lange auf sich warten. Glenna hatte mir schon im Vorfeld erzählt, dass die Party schon mehrmals von der Feuerwehr wegen dieser Feuer-Vorstellung gecancelt wurde. Auch Jeremy machte sich den ganzen Abend lang Gedanken über die besten Fluchtwege, da die Feuer-Vorstellung IN einer alten Großraum-Garage stattfinden sollte, die wie fast alle Gebäude in Kanada, vollkommen aus Holz besteht.
Als Glenna und ihr Team dann mit den Vorbereitungen für die Vorstellung begann, wurde auch mir etwas mulmig zumute, da es sehr streng nach Kerosin zu riechen begann.
Doch bei Beginn der Vorstellung waren alle Fluchtgedanken wie weggeblasen, man wurde von einem wahren Feuersturm mitgerissen.



Die brennende Dame auf dem Riesenfahrrad hier ist übrigens Glenna.



Die ganze Vorstellung dauerte fast eine Stunde, danach waren wir alle total zerzaust und heiser vom kreischen und — Rabenschwarz.
Wir standen nämlich ganz vorne vor zwei Kerosinlampen, die uns ordentlich eingequalmt hatten und waren im ganzen Gesicht mit Ruß verschmiert.

Dienstag, 18. September 2007

Der einfache Weg...?!

...was ist das!!! Wo wir doch mal wieder beim Thema wären. Ich und meine Art und Weise ein Ziel anzustreben. Da es leider seit zwei Tagen in Vancouver regnet und somit auch ziemlich kalt (vor allem Nachts!) ist hatte ich mir heute vorgenommen "schnell" eine zweite Decke zu kaufen. Ich habe mich vorbildlich darauf vorbereitet und gründlich im Internet recherchiert über Preise und Fahrpläne.
Mein Ziel sollte der IKEA in Richmond (Stadtteil von Vancouver aber weeeeit weg!) sein da es dort die günstigsten Decken gibt. Zweimal sollte ich nach Plan umsteigen und dabei eine gute halbe Stunde Zeit brauchen...

Da mir dann doch das Warten an der ersten Station etwas zu lang wurde stieg ich kurzerhand in einen anderen Bus ein, weil mir der freundliche Busfahrer erklärte er fahre in die gleiche Richtung. Nach einer kurzen Fahrt jedoch endete die Linie auf einer winzigen Verkehrsinsel mitten in Vancouvers Rush Hour. Der Busfahrer meinte ich sollte "einfach" die Straßenseite wechseln und auf der anderen, genauso winzigen Verkehrsinsel auf den nächsten Bus warten. So getan wartete ich...und wartete. Ganz allein auf einer "richtigen" Verkehrsinsel. Eine Stunde lang versuchte ich mein Bestes, andere Haltestellen oder sogar Taxistände auszumachen, aber vergebens.
Irgendwann kam dann endlich "mein" Bus. Der Busfahrer jedoch meinte, um an mein Ziel zu kommen, müsste ich einen anderen Bus nehmen, der aber erst wieder in einer Stunde (zwei Stunden dann für mich) fährt. Im gleichen Atemzug sagte er aber, er fahre auch in die selbe Richtung seine Haltestelle wäre bloß wo anders den Rest könnte ich laufen.
Okaaay (?) etwas misstrauisch stieg ich in den Bus ein und fühlte mich wenig später bestätigt. Ich hatte meinen IKEA schon vom Bus aus zum Greifen nahe gesehen — doch der Bus bog ab in die entgegengesetzte Richtung. IKEA rechts, Kerstin links, zwischen uns: ein riesengroßes, verwirrendes Straßen-Brücken-System, sechsspurig und wild befahren.
Ähem, Gehweg...?!?!
Nach ausgiebiger Suche und herumrätseln-wie-denn-ich-jetzt-wo...? balancierte ich entschlossen auf einem 50 cm breiten "Gehweg" (das muss man ja auch erst mal wissen) durch dieses Straßen-Brücken-System und — erreichte tatsächlich mein Ziel (nach 3 Stunden)!
Angekommen, verkehrte ich nach dem üblichen IKEA-Syndrom (immer mehr kaufen als man vor hat), belohnte mich mit einem richtigen Essen und gelangte dann, streng nach Plan fahrend, in einer halben Stunde zurück nach Hause.
Der Tag heute war deshalb erwähnenswert weil er einfach mal wieder beispielhaft für mich ist und weil es daher nicht das erste Mal ist dass ich in Vancouver stundenlag unterwegs bin. Aber die Hoffnung auf Besserung besteht noch...

Samstag, 15. September 2007

Hallo meine Lieben,

jaaaaa die Kerstin hat es nun auch endlich geschafft ihren Blog zu öffnen. Ich musste mich erst einmal etwas orientieren und mich ordnen (soweit ich eben dazu fähig bin) — das braucht seine Zeit!
Vor allem musste ich mich aber erst einmal an meine Zimmerfarbe gewöhnen, das ist nämlich grün. Punkt. Alle die mich kennen, wissen dass ich ein waschechter Grün-Hasser bin, aber ich muss gestehen ich habe mich recht schnell mit dieser Farbe abgefunden.
Meine Mitbewohner sind echt nett, ich bin wahnsinnig froh dass ich es so gut erwischt habe mit der WG, da ich ja der ganzen Sache mit großer Besorgnis entgegen sah — aufgrund meiner München-Erfahrungen.

Ich fasse kurz zusammen was Ihr alles verpasst habt innerhalb der ersten drei (sind es wirklich schon drei?) Wochen meines Aufenthalts in Vancouver.
Mein Marc hat mich ja in den ersten 10 Tagen hier begleitet, darüber bin ich wahnsinnig froh (Danke mein Schatz, ich liebe Dich!).
Wir haben zusammen so viel in und um Vancouver angeschaut, dass ich alleine gar nicht mehr weiß was ich denn noch anschauen könnte, das nicht weiter weg als eine Stunde ist (Bilder dazu gibt es zum Teil bei StudiVZ und die Links dazu nebenan). Dafür habe ich aber jetzt genug Zeit das "wirkliche Leben" in Vancouver kennen zu lernen. So getan gestern, da wurde ich von Jeremys
(mein Mitbewohner) Freundin auf eine Party eingeladen. Mit auf die Party kamen zwei Schweizerinnen, mit denen ich sogar etwas Deutsch plaudern konnte.
Die Party war echt witzig da jede Menge fremde Menschen da waren (also auch für die Gastgeberin fremde Menschen). Jeder Neuling wurde der ganzen Runde vorgestellt und so herzlich aufgenommen, dass man sich gleich gar nicht mehr fremd vorkam. Es wurden jede Menge Fotos gemacht, egal ob man sich kannte oder nicht. Bier gab es in rauhen Mengen und auch Kerstin hat Bier (!!!) getrunken :o)